St. Michaelskirche
Kirche
Beschreibung
Ein Schmelztiegel der Kunststile! Errichtet auf einer urzeitlichen Anlage überragt der mächtige romanische Chorturm die Stadt: Der Klang der Jeßwagner-Orgel lockt viele Besucher an.
Die römisch-katholische Kirche stammt aus dem 12. Jhdt. und wurde auf einer urzeitlichen Anlage erbaut, deren Erdwälle bis heute sichtbar sind. Sie wurde dem heiligen Michael geweiht, Erzengel und Anführer der himmlischen Heerscharen.
Charakteristisch für das 12. Jhdt. ist der mächtige Chorturm, der als Zufluchtsstätte in Kriegszeiten diente. Die ursprünglich einschiffige Kirche wurde noch in der Romanik um eine Wehretage über der Decke erhöht, wodurch auch der Turm erhöht werden musste. Die Schießscharten dieser Wehretage sind heute nur von innen zu sehen. In Friedenszeiten übernachteten hier die Pilger, die ins Heilige Land zogen. Von der ursprünglich romanischen Apsis (halbkreisförmiger Raumteil) erhielt sich nur der Michael-Stein (Seelenwaage) an der heutigen Südwand des gotischen Chores. Gemäß dem Volksglauben trägt Michael eine Balkenwaage in seiner Hand, die „Seelenwaage“, mit der er Gut und Böse abwägt. Die ehemalige romanische Adelsempore trägt die 1763 errichtete Jeßwagner-Orgel (Rokoko). Die Katharinen-Kapelle an der Nordseite wurde um 1270 als adelige Begräbnisstätte angebaut. An der Wand ist ein Fresko vom Martyrium der hl. Katharina aus der ersten Hälfte des 14. Jhdt. In der Sakristei befinden sich bemerkenswerte Kapitelle aus dem Übergangsstil um 1270. Eines davon zeigt zwei verschlungene Drachen als Symbole für die Urkräfte der Natur. Unter diesem Raum befindet sich die vom Altarraum aus zu erreichende Krypta. Ungefähr um 1300 entstanden der gotische Hauptaltarraum (mit der Figur des Erzengels Michael) und die südliche Seitenkapelle.